Baumschnitt: 19.2.2022

Jährliche Baumpflegeaktion der im Naturschutz aktiven Weinsberger

Vor Beginn der Industrialisierung war jedes Dorf oder Städtchen von einem Gürtel an Gärten und Baumstückchen mit Streuobst umsäumt. Dies diente vor allem der Ernährungssicherung. Die wenigen Nichtlandwirte und Handwerker, wie Schmied, Wagner, Seiler oder auch der Pfarrer hatten ihre Werkstatt ebenfalls im Ort und pflegten ebenfalls ihr Baumstück, um wenigstens mit einem ordentlichen Most über den Winter zu kommen. In Weinsberg fielen immer mehr dieser ökologisch wertvollen Stückle der wachsenden Bevölkerung und der Schaffung von Arbeitsplätzen zum Opfer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden In Weinsberg das Flürlen und die Gebiete Linsenberg und östlich der Bahnlinie überbaut.

Um die restlichen Streuobstflächen zu erhalten trafen sich am Samstag 19.2. alle die Naturschutz aktiven Weinsberger des Schwäbischen Albvereins und des NABU. Unter Anleitung der kompetenten Mitarbeiter der Stadtgärtnerei wurden im Hungerberg die Apfelbäume einer Streuobstfläche geschnitten. Es wurde bewusst auch Totholz, als Nistmöglichkeit für Insekten und Nahrungsquelle für Spechte, belassen. Das Schnittholz wurde, auch mit Hilfe von Kindern, am Waldrand zu einer Vogelschutzhecke aufgeschichtet.

Es war eine tolle gemeinsame Aktion von Stadtgärtnerei, NABU und SAV. Ein Abschluss mit Wurst, Weck, Apfelsaft aus Streuobst und Weinsberger Trollinger bestärkte uns nächstes Jahr weiterzumachen.

Bericht: Hermann Frisch, Naturschutzwart
Fotos: Michael Harmsen